Es gibt zwei Früchte, die oft in Gärten vorkommen, aber kaum verwertet werden. Das eine sind Mispeln, und das andere die sog. „Nordische Zitrone“, beides sehr Vitamin C-reiche Früchte, die sehr gut für Marmelade zu gebrauchen sind.
Die Mispeln sollten eigentlich etwas Frost abbekommen, aber dann sind sie meistens schnell abgefallen und die Vögel fressen sie auf. Also ernte ich sie und lasse sie liegen, bis sie weich sind. Dann kochen und mit etwas Säuerlichem, z.B. Äpfeln mischen, natürlich auch Zucker dazu. Ergibt, durch ein Sieb gestrichen, eine sehr gute Marmelade oder, aufs Blech gestrichen und getrocknet, ein sog. „Fruchtleder“.
Die Nordischen Zitronen oder Scheinquitten werden in den Gärten oft mit dem Laub entsorgt. Sie wachsen an orange blühenden Büschen, die als Ziergehölze angepflanzt wurden. Ich schneide sie auf, pule nur die Kerne raus (das Kernhaus enthält viel Pektin, das lasse ich drin), koche sie weich und streiche sie durch ein Sieb. Sie sind extrem sauern. Mit Zucker vermischt geben sie auch ein prima „Fruchtleder“ ab, ich versuche aber gerade auch, sie zu entsaften und den Saft ohne Zucker in Würfeln einzufrieren als Zitronensaftersatz für den Winter. Müsste eigentlich auch klappen.
Mispelgelee:
mit dem großen 7Liter Dampfdrucktopf entsaften:
Obere Schale mit bereits durch Frost weichen angequetschten Mispeln
mit 60g Zucker bestreuen.
Darunter die Saftauffangschale
Darunter Abstandshalterl und 1/4 Liter Wasser
30 Minuten auf höchster Ringstellung entsaften.
Das ergibt einen burgunderroten, sämigen und stark duftenden Saft
zur Weiterverarbeitung (Gelee, Sirup, o.ä..)
Hinweis: mit dem Dampfentsafter wird der Saft nicht rot, sondern Ockerfarben und ohne den starken Duft.