Hofpost:
von Alfred aus der gestrigen Stadtratssitzung und von Gerhard heute aus dem Depot
Gerhard hat 450 junge Kohlrabi-Pflanzen aus dem Schutz des Gewächshauses auf dem Feld eingepflanzt, viel (50 L/m2) gegossen und mit Fließ vor Sonne geschützt, aber leider verbrennen die Jungpflanzen viel zu schnell durch die hohe UV Strahlung. Auch der gepflanzte Mangold und der Fenchel sieht traurig aus trotz gießen. Stangen und Knollen Sellerie sehen auch traurig aus, aber haben vielleicht noch eine Chance. Dafür sehen die Zwiebeln noch ganz gut aus. Gegen die Trockenheit hat er gemulcht, nur noch ein Beet muss noch mit Miscanthus gemulcht werden, so bleibt die Feuchtigkeit besser in der Erde. Wasser ist genug da, das Gießen klappt inzwischen besser, auch weil er für sein 2000 Liter Faß eine Gießvorrichtung gebaut hat mit der es möglich ist über die Felder zu fahren und viel effizienter zu gießen – es lohnt sich die mal anzuschauen bei einer Hof-Mithilfe: https://doodle.com/poll/r5a8nwrvcxe35p3u 😉 Allerdings können nicht alle Felder damit gegossen werden, weil sonst die Reifen über die Pflanzen fahren würden, also kostet immer noch gießen sehr viel Zeit am Tag (5-6h von den täglichen 14 bis 16 Stunden Arbeit)
Aber noch eine schöne Nachricht: Es gibt Nachwuchs: Vor drei Wochen ist ein Huhn ausgebrochen und ist seit gestern wieder da – jetzt mit fünf Kücken 🙂
Samstag früh kann man noch hin fahren und sich die Kücken anschauen..
edit 20.07.2018: Gerhard wird ab Oktober Biogetreide und wie bisher BioKartoffeln füttern und damit sind die Eier ab Oktober auch 100% Bio.
Alfred und sechs Solawi-ErnteteilerInnen waren gestern bei der Bürgerfragestunde an die Stadtverwaltung und den Stadtrat. Es wurden schriftliche Fragen vorgelesen und auch die Antworten. Hier ein Gedächtnisbericht: Die Stadt wird sich bei einer Bebauung an die geltenden Rechtsvorschriften halten, diese sind wie folgt: Ein Neubau einer 380 kV Leitung muss mind. 400m Abstand von Wohngebäuden haben (siehe Weltgesundheitsorganisation und Bundesamt für Strahlenschutz), allerdings muss beim Neubau von Wohngebäuden kein Abstand zu bestehenden Hochspannungsleitungen eingehalten werden. Viele Gäste waren empört, dass solche Baumaßnahmen in Betracht gezogen werden. Eine solche Abstandsregel würde die Bebaubare Fläche stark reduzieren, auch Naturschutzgebiete (wie zum Beispiel die Bimbach) und andere Ausgleichsfächen würden die Wohnbauflächen reduzieren. Da es sich derzeit noch um die Voruntersuchung zur Städtebaulichen Entwicklung handelt ist noch nichts entschlossen, aber genau deswegen ist die Bürgerbeteiligung noch möglich und explizit gewünscht. Ein besonders emotionaler Redebeitrag empörte sich über die Selbstverständlichkeit mit der über die Eigentümer von (insb. landwirtschaftlichen) Flächen [diskutiert] entschieden wird. So kam das Thema Enteignung in die Diskussion und wurde auch von offizieller Seite nicht vollends ausgeschlossen. Rundum ein umtriebiges Thema, insbesondere weil am gestrigen Tag München von deren Städtebaulichen Entwicklungsplanung abgerückt sind, aber auch am 17.07.2018 der bayerische Verfassungsgerichtshof das Volksbegehren gegen Flächenfraß abgelehnt hat. Forderung war hier die Versiegelung von 9,8 ha pro Tag für Siedlungs- und Verkehrsflächen auf 5 ha pro Tag zu begrenzen.
Enttäuschend war vor diesem Hintergrund zu sehen wie ziellos der Stadtrat die Stadtverwaltung um Untersuchung gebeten hat. Eigentlich sollte der Stadtrat die Ziele vorgeben und die Verwaltung diese Ziele prüfen.
Fazit: Es entstand der Eindruck der Stadtrat hätte das Ziel Erlangen West III (196 ha) maximal zu bebauen. Unabhängig von zukünftigem Wohnungsbedarf und Steuerung von Mietpreisen war kein gut durchdachtes Konzept zu erkennen. Vielleicht sollte jede(r) LeserIn dieses Fazits sich mal überlegen ob er/sie nicht mindestens eine konstruktive Anregungen an den Stadtrat richten könnte…
(da fällt mir auf: welche Anregung hätte ich eigentlich?… ich werde meine Anregung an die Erlanger Nachrichten schicken)
Danke für die Berichte.
Habe heute beim Einkaufen von einem Bioland-Gemüsebauern erfahren, dass auch woanders zur Zeit gar nichts gepflanzt und gesät wird, weil es eh eingeht, und dadurch Spinat, Blumenkohl und Brokkoli quasi einfach wegfallen. Auch der nachgesäte Mangold. Hoffen auf einen langen milden Herbst….
Herzlichen Dank für Deine ausführliche Berichterstattung lieber Rico, auch zu unsem gemeinsamen „Rathaus-Abend“ – hierzu erlaube ich mir auch eine Ergänzung von den Erlanger Nachrichten hinzuzufügen: http://www.nordbayern.de/region/erlangen/die-angste-der-erlanger-und-viele-offene-fragen-1.7844027.