erzählt von Karin D.
Wollt ihr glückliche Kinder sehen? Dann lasst sie auf den Acker!
In der letzten Woche kamen 3 Klassen der Heinrich Kirchner Schule nach Steudach. Zu Fuß oder mit dem Fahrrad fanden sich jeweils 25 Schüler der 4. Klassen auf dem Hof ein. Nach kurzer Begrüßung starteten die Kinder mit Saatgut, Schubkarre, Werkzeug und Brotzeit Richtung Feld.
Alfred hatte für jede Klasse ein 12m mal 15m großes Stück von seinem Acker sehr gut vorbereitet und in 5 Beete eingeteilt. Die Schüler säten in kleinen Gruppen von 5 Schülern jeweils ein Beet ein. Auf dem ersten Beet pflanzten sie Kartoffeln, 3 Stück auf 1m- dann wurden die Reihen sorgfältig gehäufelt. Das zweite Beet wurde mit Karottensamen eingesät- der ist so fein, dass 1 ½ Teelöfel für 3 Reihen á 15m ausreichen. Welche Mühe, diesen Samen gleichmäßig zu verteilen. Dazwischen steckten die Schüler Zwiebeln, da diese Pflanzenfreunde sich gegenseitig unterstützen und die Möhrenfliege fernbleibt. Die nächste Gruppe baute zunächst mit 3m langen Haselnussstangen eine Kletterhilfe für Stangenbohnen. Auch Erbsen und Buschbohnen werden hier gedeihen. Eine Gruppe säte Radieschen, Petersilie und pflanzte einen kleinen Kräutergarten. Am Ende des Feldes wird ein Getreidefeld und eine Bienenweide angelegt. Die Samen von Hafer, Kamut und Gerste werden sorgfältig in die Erde gedrückt, damit die hungrige Saatkrähe sie nicht finden kann. Das feine Saatgut für die Blumenwiese muss mit Sand vermischt werden, damit die feine Samenmischung gleichmäßig verteilt werden kann. Dann wird das Saatgut fest an die Erde angetreten- mit Brettern, die an die Schuhe angebunden werden, für zwei Schüler gleichzeitig. Da ist Balance und Koordination gefragt- was für ein Spaß, das müssen alle ausprobieren! Die Kinder waren so begeistert bei der Arbeit, dass sie gar keine Pause machen wollten. Alle gaben ihr Bestes, berichteten am Schluss bei einer Feldbegehung den Mitschülern, worauf sie besonders achten mussten, damit die Pflanzen gedeihen. Die Lehrerinnen waren genauso begeistert, wie die Schüler, da Kooperation, Gemeinsinn und Feingefühl nötig waren- Eine erfahrene Lehrerin: das ist das beste Schulprojekt, was ich in meiner Laufbahn erlebt habe. Die Zusammenarbeit von Arche und Solawi, die Bereitschaf von Alfred, ein Stück seines Ackers zur Verfügung zu stellen und die Finanzierung durch das Umweltamt der Stadt Erlangen haben dieses Projekt ermöglicht. Leon Wurtz und Karin Depner haben das Projekt entwickelt und vorbereitet, bei der Umsetzung unterstützten Ele und Lisa Dirsch. Ele´s selbstgebackenen Vollkornbrote wurden in der Pause, mit Tomatenbutter oder Honig bestrichen, komplett verspeist. Ein Vormittag, an dem Erfahrungen mit allen Sinnen gemacht wurden- der größte Regenwurm- die scharfe Spearmint-Pfefferminze, das leckere Brot, der schwere Schubkarren, das leichte Stroh,….
Buschbohnen stecken
Blumenwiese festtreten
Brotzeit
Kartoffeln setzen
Kräuter pflanzen